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Schlafprobleme

von: Christoph Fischer

Suchbegriff: Schlafprobleme, Müdigkeit, Schreikind

Wieviel Schlaf brauchen Kinder?

  • Neugeborene brauchen ungefähr 16 bis 18 Stunden Schlaf
  • Einjährige zwischen 12 und 15 Stunden
  • ab vier Jahren reichen rund 12 Stunden[1]

HintergrundINFO: Die meisten Kinder entwickeln während der ersten sechs Lebensmonate einen einigermaßen stabilen Rhythmus zwischen Schlafen und Wachsein. Es ist normal dass sie nachts wiederholt kurz aufwachen, sie sind meist schon bald in der Lage, ohne wesentliche Hilfe der Eltern wieder einzuschlafen.

Wann sollte ein Baby durchschlafen?

Säuglinge und Kleinkinder (manchmal bis zu einem Alter von etwa 5 Jahren) wachen nachts regelmäßig auf, oft sogar mehrmals. Dies geschieht beim Wechsel der Schlafphasen. Auch das ist normal und nicht krankhaft.[2]

Definition Schlafstörung

  • ab dem 6. Monat:
  • Das Kind wacht an mindestens vier Nächten der Woche dreimal oder öfter pro Nacht auf.
  • ist beim nächtlichen Aufwachen im Durchschnitt länger als 20 Minuten wach.
  • kann nur mit Hilfe der Eltern wieder in den Schlaf finden.

Ursachen der Schlafstörung

Wenn sich nach den ersten Lebensmonaten die Schlafzeiten einfach nicht einspielen wollen, ist es häufig so, dass das Kind aufgrund fehlender Routinen und Strukturen im Tagesablauf nur schwer einen stabilen Rhythmus finden kann. Meist haben sich dann auch noch keine regelmäßigen Essenszeiten eingespielt. Wenn sich ein solcher instabiler Rhythmus festigt, kann es sein, dass auch im Kleinkindalter das Einschlafen noch schwer fällt, das Kind nachts immer noch mehrmals aufwacht und tagsüber auffällig müde ist.

Tipps für eine ruhige Nacht[3]

  • Richtig müde schläft es sich besser: Sind Kinder nicht richtig müde, wenn man sie zu Bett bringt, dann ist es kein Wunder, wenn sie nicht einschlafen können
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind tagsüber genügend Bewegung hat
  • der Mittagsschlaf sollte nicht zu spät angesetzt sein, vor dem abendlichen Schlafengehen sollte es möglichst mindestens vier Stunden am Stück wach sein.
  • Wenn Ihr Kind zur gewohnten Schlafenszeit regelmäßig nicht müde ist, kann es auch sein, dass es nun weniger Schlaf als bisher braucht und die Zubettgehzeit entsprechend nach hinten verschoben werden muss.
  • Sie können auch versuchen, den Mittagsschlaf zu kürzen.

Schlafrituale: Hase, Bär und Schnuffeltuch als „Elternersatz“

  • „Bettgespräche“ können helfen, den Tag zu beenden
  • Auch wenn Kinder noch sehr klein sind und selbst noch nicht sprechen können, kann es ein schöner Abschluss des Tages sein, wenn man ihnen noch einmal erzählt, was sie den Tag über alles gemacht und erlebt haben.
  • Kuscheltiere, Schnuffeltücher & Co. können eine große Hilfe beim Ein- und Durchschlafen sein. Experten reden von so genannten „Übergangsobjekten“, die die abendliche Trennung von den Eltern erleichtern.
  CAVE: Kinder gewöhnen sich an diese Rituale, und fordern sie auch weiter ein

 „Schlafstörer“ vermeiden

  • Auf keinen Fall sollten Kinder im Streit mit ihren Eltern ins Bett gehen. „
  • Auch wenn es am Tag einen Konflikt gab, ist es wichtig, dem Kind zu zeigen: „Wir haben dich lieb und klären das morgen"
  • Licht und Lärm können den Schlaf von Kindern empfindlich stören
  • Geben Sie Ihrem Kind keine Getränke, die anregende Substanzen enthalten, wie Cola, Eistee und Ähnliches
  • Vermeiden Sie zu üppige und schwere Mahlzeiten am Abend. Auch sollte zwischen dem Abendessen und dem Schlafengehen nach Möglichkeit mindestens eine Stunde liegen

Sollen Kinder im 1 Lebensjahr im Bett der Eltern oder im Schlafzimmer schlafen ?

Im Bett der Eltern sollte das Baby nicht schlafen [4] Am vernünftigsten scheint der Rat m 1. Lebensjahr Kinder in einem Beistellbett im Elternschlafzimmer hinzulegen. Man sollte jedoch schon vorher bedenken:

  • regelmäßige Rituale erleichtern das Einschlafen,
  • Kinder gewöhnen sich an diese Rituale, und fordern sie auch weiter ein.
  • Irgendwann müssen sich Eltern dann ihr Schlafzimmer zurückerobern, auch das kann zu Schlafproblemen führen, dieser Rat scheint daher vernünftig:
  • Das Schlafen im Elternbett sollte die Ausnahme sein.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie für es da sind, auch wenn Sie nicht im selben Zimmer schlafen.
  • Wacht es auf und weint, gehen Sie hin und trösten es, danach gehen Sie wieder[5]
  • Kind nicht sofort aus dem Bett herausnehmen.
  • Kein helles Licht, jedoch beruhigende Worte oder Einschlafritual (bekanntes Lied oder Geschichte) einsetzen.
  • Nuckel oder andere Einschlafhilfe (kleines Kuscheltier o. ä.) geben.
  • Wenn Hunger oder Durst unwahrscheinlich sind, nicht zum Trinken oder Essen animieren. Gesunde Säuglinge über 6 Monate brauchen in der Regel nachts keine Mahlzeit.[4]
     

 

 

 

Literatur:

[1] http://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/schlafprobleme-bei-kindern-was-hilft-a-1050259.html

[2] https://www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-kind-schlaeft-nicht 

[3] https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/schlafprobleme/haeufige-probleme/

[4] https://www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-sicherer-schlaf

[5] https://www.focus.de/familie/erziehung/wenn-kinder-nicht-einschlafen-koennen-tipps-so-helfen-sie-ihrem-kind-beim-einschlafen_id_4684711.html

letzte Überarbeitung 20.06.2021cf