/chirurgische Erkrankungen /Cholezystitis CholezystitisAllgemeines zur Cholezystolithiasis
Prävalenz: 10–20 % der Bevölkerung haben Gallensteine, wovon 60–80 % bei Diagnosestellung asymptomatisch sind.
Risikofaktoren: "5F-Regel": female, fat, fourty, fertile, family
Prävention
- Regelmäßige körperliche Aktivität und bedarfsgerechte Ernährung zur Erhaltung eines möglichst normalen Körpergewichts können Cholesteringallenblasensteinen vorbeugen.
- Eine generelle pharmakologische Prävention von Gallensteinen wird nicht empfohlen (Expertenkonsens). Außnahmen: Hohes Risiko zur Bildung von Gallenblasen-Sludge oder -steinen (z. B. bei Gewichtsreduktion oder nach Adipositaschirurgie). Bei jungen Patienten mit rezediv. Gallensteinen Analyse des ABCB4-Gens und Therapie mit Ursodeoxycholsäure bei klinischer Diagnose eines Low phospholipid-associated cholelithiasis (LPAC)-Syndroms.
- Erhöhtes Risiko für Gallenblasensteine und biliäre Symptome bei einer östrogenbasierten Hormontherapie.
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Diagnostik
- Klassisches Symptom Gallenkolik: Kolik oder dumpfe Schmerzen von mehr als 15 min Dauer im rechten Oberbauch oder Epigastrium, ggf mit Ausstrahlung in den Rücken und in die rechte Schulter. Mögliche Begleitsymptome: Übelkeit und Erbrechen.
- Bildgebung Goldstandard: transkutane Sonografie (3 Schichtung und Verdickung der Wand, Steine- oder Sludge in 95%).
- Kombination der Sonografie mit den klinischen Befunden: Charakteristisch ist die Trias von lokalen Entzündungszeichen (Murphy-Zeichen, lokale Abwehrspannung), systemischen Entzündungszeichen (Fieber, Leukozytose und CRP-Erhöhung) und Wandverdickung der Gallenblase.
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Laborparameter: Cholestase-Parameter (γ-GT, AP), ALT, Bilirubin, Lipase, globale Gerinnungstests und kleines Blutbild. Bei v.a. Choledocholithiasis zudem Gesamt-Bilirubin, ALT, Lipase.
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An andere Ursachen denken (Ulcusleiden zb).
- Biliäre Komplikationen sind Cholezystitis, Perforation, Empyem, Cholangitis, Choledocholithiasis, lithogene Pankreatitis.
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Weiterführende Abklärung (bei familiärer Häufung, Auftreten im Kindes- und Jugendalter, intrahepatischen Steinen, rezidivierender Choledoholithiasis): An hämolytische Anämien, Gallensäureverlustsyndrome, parasitäre und bakterielle Infektionen sowie das Low-phospholipid associated cholelithiasis (LPAC)-Syndrom (ABCB4-Defizienz), Caroli-Syndrom, Gilbert-Meulengracht- Syndrom, Mukoviszidose und myotone Dystrophien denken!
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Therapie
Konservative Therapie
- Die medikamentöse Litholyse mit Ursodeoxycholsäure soll nur in Einzelfällen bei symptomatischen Patienten mit kleinen, mutmaßlich aus Cholesterin bestehenden Steinen oder Gallenblasen-Sludge durchgeführt werden
- Medikamentöse Therapie der Gallenkolik mittels NSAR, Spasmolytika und ggf. Opioiden.
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Chirurgische Therapie
- Bei unkomplizierter Cholezystolithiasis mit charakteristischen biliären Schmerzen sollte eine Cholezystektomie erfolgen.
- Die asymptomatische Cholezystolithiasis ist in der Regel keine Indikation zur Cholezystektomie, bei Steingröße >3cm aber erwägen.
- Patienten mit Cholezystolithiasis und Gallenblasenpolypen≥ 1 cm sollten unabhängig von der Symptomatik cholezystektomiert werden.
- Akute Cholezystitis: Indikation zur frühzeitigen laparoskopischen Cholezystektomie innerhalb 24h nach stationärer Aufnahme.
- Gallenblasen-Sludge ist in der Lage, gleiche Beschwerden wie Gallensteine selbst zu verursachen (akute Cholezystitis, biliäre Pankreatitis u. a.) und sollte bei Symptomatik mit einer laparoskopischen Cholezystektomie behandelt werden
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Quellen:
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-008l_S3__Gallensteine-Diagnostik-Therapie_2018-08.pdf
https://www.medix.ch/wissen/guidelines/chirurgie/chirurgie-in-der-hausarztmedizin/
erstellt 2021 von David Schuchter
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