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Palliative Schmerztherapie

von: Christoph Fischer

Stufenschema der WHO als Orientierungshilfe

1. Stufe Nichtopioide: Ibuprofen, Metamizol (Novalgin®)
2. Stufe

Nichtopioide w.o. + mittelstarke Opioide: Dihydrocodein (Codidol®), Tramadol (Tramal®)

3. Stufe

Nichtopioide + starke Opioide: Morphin (Vendal®), Hydromorphon (Hydal®)Cave: mittelstarke Opioide absetzen!!

Opioidunverträglichkeit

Methadon (Heptadon®)  in Österreich ausschließlich als Sirup erhältlich in der BRD ist Levomethadon auch als Injektionslösung erhältlich (L-Polamidon® Injektionslösung 2,5 mg/5 mg)

HintergrundINFO: Methadon ist ein vollsynthetisch hergestelltes Opioid mit starker schmerzstillender Wirksamkeit. Methadon ist reiner Agonist am μ-Opioid-Rezeptor und vermutlich am δ-Opioid-Rezeptor. Die europäische Organisation zur Palliativversorgung („European Association for Palliative Care“, EPAC) empfiehlt Methadon als Schmerzmittel begleitend zur Krebstherapie, falls Patienten von Morphin nicht profitieren oder unter Nebenwirkungen leiden[1]

Checkliste

  • Schmerzen so früh wie möglich behandeln
  • Regelmäßige Einnahme nach fixem Zeitschema bis zu 6x/Tag,
  • Gabe nach Bedarf gegen Schmerzspitzen ist nur als Zusatz zu einer Basistherapiesinnvoll
  • bei vorhersehbaren Schmerzen (z.B. bei Pflegehandlungen) möglichst vorher ausreichende Schmerzmedikation verabreichen.
  • Dosis von Opioiden wird gegen den Schmerz titriert und auf diese Weise ermittelt.
  • Länger andauernde Schmerzen mit oralen Retardformen behandeln
  • Schmerzpflaster nur bei stabilen chronischen Schmerzen
  • Prophylaxe von Nebenwirkungen durch Begleitmedikamente: Laxantien und Antiemetika bei Opioiden, Magenschutz bei NSAR ́
  • wichtig: Keine Schmerzmittel mit gleichem pharmakologischem Wirkprinzip kombinieren (z.B. Paracetamol (Mexalen) mit Morphin und Tramadol - Wirkungsabschwächung durch Konkurrenz am selben Rezeptor!

Literatur

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Methadon

Erstellt 7-2019