/Kinderkrankheiten /Durchfall beim Säugling Durchfall beim Säuglingvon: Christoph FischerHäufigkeit: Säuglinge und Kleinkinder 1-2x pro Jahr akute infektiöse Gastroenteritis. Häufigkeitsgipfel zwischen 6 und 18 Monaten
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Dehydration, metabolische Azidose, Bewusstseinstrübung, Krämpfe, Kreislaufschock, prärenales Nierenversagen |
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keine Exsiccose <3% Gewichtsverlust | leichte Axsiccose 3-8% Gewichtsverlust | schwere Exsiccose >9% Gewichtsverlust | |
Bewusstsein | wach | unruhig oder müde | lethragisch oder apathisch |
Durst | normal | durstig | kann nicht triknen |
Herzfrequenz | normal | normal - erhöht | erhöht |
Atmung | normal | normal - vertieft | Azidoseatmung |
Augen | normal | leicht eingesunken | tief eingesunken |
Tränenflüssigkeit | normal | vermindert | fehlend |
Schleimhäute | feucht | trocken | ausgetrocknet |
Hautfalten | verstreichen sofort | < 2Sekunden | bleiben >2 Sek stehen |
Kapillarfüllung | normal | verlängert | stark verlängert |
Exträmitäten | warm | kalt | zyanotisch |
Urinproduktion | normal | vermindert | minimal |
Alter | Untergrenze | Obergrenze |
Neugeborene | 90 | 170 |
1 Jahr | 80 | 160 |
2 Jahre | 80 | 130 |
4 Jahre | 80 | 120 |
6 Jahre | 75 | 115 |
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leichte und mittelschwere Erkrankungen weder Blutbild noch Erregernachweis indiziert
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Hintergrundinfo: Erregernachweis im Allgemeinen nicht empfohlen, in den meisten Fällen ohne Konsequenz.Blutuntersuchung bei leichter bis mittelschwerer Dehydrierung in der Regel nicht notwendig, da die Ergebnisse das therapeutische Vorgehen bezüglich der oralen Rehydrierung und Nahrungsgabe nicht beeinflussen. Unterscheidung virale/bakteriell CRP und BSG nur mäßig geeignet
• Schwere Exsiccose >9% • blutige Durchfälle • Auslandsaufenthalt in Risikoländern • Verdacht auf Clostridium-difficile-Colitis oder hämolytisch urämisches Syndrom • Säuglinge, die jünger als vier Monate sind, besonders Frühgeborene • Umgebungserkrankungen mit Verdacht auf Lebensmittelinfektion • Durchfall länger als 4 Wochen Bakterienkultur 2x, Parasiten 3x einschicken! • Im Allgemeinen 2-3ml Stuhl im Röhrchen, für Bakteriennachweis in Ausnahmefällen Rektalabstriche geeignet |
zum selbst machen
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HintergrundINFO: Durchfallerkrankung ist in der Regel selbstlimitierend. Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten und die enterale Zufuhr von Nährstoffen, um eine katabole Stoffwechsellage zu verhindern
Orale Rehydrierung: Natrium wird über den sGLT1-Transporter effektiver aus dem Darmlumen aufgenommen, wenn es mit Glucose oder Galactose angeboten wird. Wasser folgt dem Natriumstrom passiv nach. Das Vorgehen bei leichter bis mäßiger Dehydrierung ist bei oraler Zufuhr unabhängig davon, ob eine iso-, hypo oder hypertone Dehydration vorliegt. Daher hat die Bestimmung von Elektrolyten und des Säurebasenhaushalts keine Konsequenzen und ist nicht notwendig.
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Die Trinklösung kann gekühlt oder bei Zimmertemperatur gegeben werden.
Wenn Ihr Kind erbricht, geben Sie zu Beginn alle 2 Minuten kleine Mengen mit einem Teelöffel. Sollte Ihr Kind den Löffel ablehnen, können Sie die Trinklösung auch mit Hilfe einer Spritze in den Mund verabreichen. Erst wenn auf diese Weise 100–200 ml eingenommen wurden, können Sie dem Kind größere Mengen auf einmal aus dem Becher oder der Flasche anbieten (z. B. 30–50 ml alle 15 Minuten).
Wenn Ihr Kind nicht erbricht, können Sie gleich mit den größeren Mengen beginnen.(2)
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Zur Vermeidung von nosokominalen Infektionen sollten Kinder mit Gastroenteritis, wenn es medizinisch vertretbar ist, nicht stationär aufgenommen werden |
Antiemetika: Motilium orale Suspension 1mg/ml Do: Kinder 0,25 mg/kg KG bis 3mal tgl z.B. 10 Kg 3x täglich 2,5 ml LL nennt Vertirosan Supp und Tropfen lt. AC für Kinder ab 4 Jahre Reduktion des Durchfalls, kein Einfluss auf Gewichtszunahme und Durchfalldauer |
Probiotika: Studien meist minderer Qualität und zum Teil widersprüchlich. |
Antibiotika bei Kindern mit akuter Durchfallerkrankung nicht zu empfehlen. |
Literatur
https://www.aerzteblatt.de/pdf/106/33/m539.pdf
(1) http://flexikon.doccheck.com/de/Atemfrequenz
(2) https://www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-durchfall
Rezepturen für orale Rehydratationslösung: https://www.apotheker.or.at/Internet/OEAK/NewsPresse_1_0_0a.nsf/webPages/CA7EAAE245D8ED0BC1257065003723F6!OpenDocument