/chirurgische Erkrankungen /Divertikulitis Volltext Divertikulitis Volltextvon: Christoph FischerHäufigkeit: Prävalenz Divertikulose
HintergrundINFO: In westlichen Ländern entstehen Kolondivertikel überwiegend im linksseitigen Kolon, während bei der asiatischen Bevölkerung vorzugsweise das rechtsseitige Kolon betroffen ist
Die Inzidenz der Divertikulitis ist stark altersabhängigInzidenz Divertikulitis /Jahr
Die Rezidivrate nach akuter Divertikulitis hängt stark vom Schweregrad ab
Basis-Diagnostik3 Kriterien: „linksseitige Appendizitis“
Untersuchung
Gewichtung der anamnestischen und klinischen Befunde
Voraussagewert CRP und LeukozytenDiagnose Divertikulitis 56/57 Patienten hatten mindestens einen Inflammationsbefund:
Bildgebende Verfahren
HintergundINFO: Ultraschall ist stark von der Erfahrung des Untersuchers abhängig, Experten erreichen bei gezielter klinischer Fragestellung 100%, für Untersucher mit <500 abdominellen Sonographien wird die Sensitivität mit 50% angegeben. Kontrastmittel-CT: die Notwendigkeit von KM wird derzeit kontroversiell diskutiert, die LL ist > 5 Jahre abgelaufen, in Überarbeitung, hier könnte sich in der neuen LL etwas ändern
Die LL rät ab:
stationäre Behandlung: Typ 2, Typ 3c, Typ 4 ambulante Behandlung: Typ 1a und 1b: akute unkomplizierte Divertikulitis Typ 3b
ambulante Behandlung möglich wenn:
HintergrundINFO: ein akutes Rezidiv ohne Komplikationen bei chronischer Divertikelkrankheit (Typ 3b) kann analog zur akuten unkomplizierten Divertikulitis behandelt werden. In der Vergangenheit wurde Patienten oftmals schon nach dem zweiten Schub einer akuten unkomplizierten Divertikulitis zur elektiven Sigmaresektion geraten, um eine Perforation beim nächsten Schub zu vermeiden. Zahlreiche klinische Studien konnten jedoch zeigen, dass kein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl der Schübe und dem Risiko einer Perforation besteht. Daher empfiehlt sich bei einer chronisch-rezidivierenden Divertikulitis mit beschwerdefreien Intervallen ein individuell mit dem Patienten abzusprechendes Vorgehen. Therapie
HintergrundINFO: Die unkomplizierte Divertikulitis ist selbstlimitierend und zieht keine Komplikationen nach sich. Als konservative Behandlung wird von internationalen Leitlinien eine antibiotische Therapie empfohlen. Weder für die Notwendigkeit noch für die Wahl der antibiotischen Therapie bei Divertikulitis liegt hinreichende Studienevidenz vor Es liegt nur eine einzige Studie geringer Qualität vor, welche die Antibiotikagabe bei unkomplizierter Divertikulitis mit einer Behandlung ohne Antibiotika vergleicht, und die keinen Vorteil der Antibiotikagabe zeigt. Eine weitere Studie geringer Validität vergleicht die Therapie mit und ohne Aktivität gegen Anaerobier, ebenfalls ohne einen signifikanten Unterschied festzustellen. Empfehlungen der Fachgesellschaften beruhen auf Expertenmeinungen und theoretischen Überlegungen. Aus Sicht der evidenzbasierten Medizin ist unklar, ob eine antibiotische Therapie überhaupt oder die Zugabe eines Antibiotikums gegen Anaerobier von Vorteil ist.[5]
symptomatische, unkomplizierte Divertikelkrankheit Typ 3a
HintergrundINFO: Es gibt Daten über neuro-peptiderge Veränderungen in der Schleimhaut sowie histologische Hinweise für Entzündung und mäßig erhöhte Calprotectinwerte, so dass möglicherweise eine geringe chronisch-persistierende Entzündung vorliegt S2-LL S: 73 Sollten nach bzw. zwischen den Schüben Symptome, wie zum Beispiel Schmerzen, Nahrungsmittelunverträglichkeit, Obstipation oder Meteorismus bestehen, so konnte in einer prospektiv randomisierten Studie gezeigt werden, dass sich die Lebensqualität der Patienten nach Sigmaresektion im Vergleich zur konservativen Therapie signifikant verbessert. Auch bei Operationswunsch von Seiten des Patienten kann eine Sigmaresektion erwogen werden.
Übersicht Diagnose und Therapie Übersicht Stadiengerechte Therapie der Divertikelkrankheit Literatur: [1] Wenn nicht anders angegeben alle Angaben aus: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-020l_S3_Divertikelkrankheit_Divertikulus_2014-05-abgelaufen.pdf [2] https://www.bayerisches-aerzteblatt.de/fileadmin/aerzteblatt/ausgaben/2017/12/einzelpdf/BAB_12_2017_640_646.pdf [3] https://www.bayerisches-aerzteblatt.de/fileadmin/aerzteblatt/ausgaben/2017/12/einzelpdf/BAB_12_2017_640_646.pdf S: 2 Abruf 10.02.2020 [4] [4] https://www.bayerisches-aerzteblatt.de/fileadmin/aerzteblatt/ausgaben/2017/12/einzelpdf/BAB_12_2017_640_646.pdf [5] https://www.online-zfa.de/archiv/ausgabe/artikel/zfa-4-2012/47881-antibiotika-bei-divertikulitis/ estellt 2-2020 |
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