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Mikroskopische Colitis

von: Christoph Fischer

Häufigkeit: F:M = 7:1 am häufigsten um 65LJ. bis 20% der chronischen Diarrhoe >4 Wochen, Neuerkrankungen Schweiz (8,5 Mio. EW) jährlich ca. 1500 bis 2000, Prävalenz 15.000 – 20.000, für eine durchschnittliche AM-Praxis von 3.000 Patienten wären dies ca. 5-7 Erkrankte und eine Neuerkrankung alle 2 Jahre


Ätiologie: Multifaktoriell, familiäre Fälle, Assoziation mit Autoimmunerkrankungen (40% leiden zugleich an Zöliakie, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes mellitus, rheumatoider Arthritis) PPI (OR 7), Statine (OR 1.5), SSRI, NSAR, und Rauchen (Ex Raucher und aktuelle Raucher). Keine Assoziation mit Erregern


Symptomatik

  • Chronisch wässriger nicht blutiger Durchfall 3-20x sowohl am Tag als auch nachts,
  • nur jede(r) 4. hat Bauchschmerzen,
  • gelegentlich Stuhlinkontinenz


Diagnose: 

Stufenbiopsien aus dem gesamten Colon zwingend erforderlich!

HintergrundINFO: Kein Ausschluss durch normales Stuhl-Calprotectin, normales Crp, normale Abdomensonographie ,Diagnose nur durch Biopsie. Coloskopie häufig makroskopisch unauffällige Schleimhaut, 

Therapie: 

  • Budesonid: „Budo San Kps 3mg“ Besserung in 2-3 Wochen.
  • Mesalazin wirkt nicht besser als Plazebo
  • Weglassen evtl. auslösender Medikamente bzw.
  • Nikotinstop

Literatur

Die Durchfallerkrankung der «mittelalten» Frau Mikroskopische Kolitis Pascal Frei, Bigna Straumann-Funk Gemeinschaftspraxis Gastroenterologie
Bethanien, Zürich