/Asthma & COPD - Startseite /COPD COPDHäufigkeit:
- COPD ist derzeit weltweit die vierthäufigste Todesursache
- 26,1 % der Österreicher (25,7 % der Frauen und 26,6 % der Männer) leiden an COPD.
- 10,7% haben eine behandlungsbedürftige COPD,
- 1 % ist schwer krank.
- Nur bei 5,6 % der Menschen in Österreich wurde die Diagnose durch den Arzt überhaupt gestellt. (APA, 15. 6. 2012 - Pressemeldung Jahreskongress ÖPG 2012)
Symptome
- Beginn der Symptome meist erst im 5. Lebenjahrzehnt:
- chronischer Husten
- Auswurf
- Atemnot, anfangs nur unter Belastung
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Anamnese
- Husten
- Auswurf
- Atemnot unter Belastung
- Rauchgewohnheit (80 % der COPD-Patienten sind Raucher oder Ex-Raucher)
- Inhalative Belastung am Arbeitsplatz
- Anzahl der Exazerbationen/Jahr
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Spirometrie
Verhältnis FEV1/VK ist < 70 % |
Reversibilitätstest
- Die Lungenfunktionsprüfung sollte immer auch als Bronchospasmolysetest durchführt werden
- Obstruktion ist nicht oder nur gering reversibel
- Zunahme der FEV1 15 min nach 4 Hüben Salbutamol bei COPD < 15% und <200ml
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Steroidversuch
- Zunahme der FEV1 < 15% und <200ml
- 2-3 Wochen nach 20–40 mg Prednisolonäquivalent/Tag oral oder
- 4 Wochen nach 1.000 μg Beclomethasonäquivalent/Tag inhalativ
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Unterscheidung Asthma – COPD
Quelle:[1]
Therapie
Raucherberatung
- Das Fortschreiten der COPD kann durch Medikamente nicht gehemmt werden.
- 80% der COPD-Patienten sind Raucher.
- Bei empfindlichen Rauchern kann die Veranschaulichung der gemessenen Obstruktion durch Bestimmung des rechnerischen Lungenalters zu einer stärkeren Motivation zur Nikotinabstinenz beitragen.[2]
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Tabellen zur Bestimmung des rechnerischen Lungenalters Werte bis 70 Jahre nach „Lung Function Calculator“ der Fa. Micro Medical, darüber nach Online-Rechner der John Hopkins University extrapoliert:
Lungenalter Männer
Lungenalter Frauen
Medikamentöse Therapie
Therapie nach dem Stadium der COPD
Stadium
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0
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1
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2
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3
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4
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Symptome
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Chronischer Husten, Auswurf
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+ Dyspnoe bei starker Belastung
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+ Dyspnoe bei mittelschwerer Belastung
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+ Dyspnoe bei leichter Belastung
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+ Ruhedyspnoe
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FEV1
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>80%
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> 80%
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<80%
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<50%
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<30%
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Tiffeneau
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>80%
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<70%
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<70%
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<70%
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<70%
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Salbutamol[3]
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-
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b.B.
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b.B.
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b.B.
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b.B.
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Ipratropium[4]
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-
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b.B.
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b.B.
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b.B.
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b.B.
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Formoterol[5]
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-
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-
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+
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+
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+
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Tiotropium[6]
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-
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-
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+
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+
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+
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ICS[7]
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-
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-
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s. GOLD-LL
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+
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+
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Theophyllin
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-
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-
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-
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3.Wahl
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3.Wahl
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Orales Steroid[8]
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-
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-
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-
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-
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-
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[3] div. Generika DA 1-2 Hübe alle 6h, MTD 24 KI: Tachyarrhythmien
[4] Div. Generika DA 1-2 Hübe MTD 12
[5] diverse Generika MTD 2x 9 mcg
[6] z.B. Spiriva MTD 2 Kps
[7] Z.B. Fluticason div. Generika MTD COPD: 2mal tgl. 0,5 mg
[8] Keine Dauertherapie, nur 3-5 Tage bei Exazerbation
Therapie nach der Exazerbationsrate
- Die GOLD-Leitlinie[9] empfiehlt ICS schon bei COPD-Stufe 2
- für Patienten mit mindestens zwei Exazerbationen pro Jahr
- die einen dokumentierten Response auf Steroide (Verbesserung des FEV1 um > 15 % oder 0,2 l nach maximal 21 Tagen) haben,
- wobei nach 6 bis 12 Wochen der Benefit evaluiert werden sollte.
- Bei solchen Patienten ist eine ICS-Dauertherapie mit möglichst niedriger Dosis anzustreben.
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HintergrundINFO: NNT für Verhütung einer zusätzlichen Exazerbation: NNT = 2
Impfungen
- Influenza-Impfung, Empfehlung für Patienten aller Altersklassen mit COPD
- Pneumokokken-Impfung zur Verhinderung invasiver Pneumokokken-Erkrankungen (STIKO)
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Schleimlöser
- Die Wertigkeit von Mukolytika bei COPD-Patienten wird diskutiert
- Ein Cochrane-Review zeigte nur wenig bis keinen Effekt auf die Lebensqualität.[10]
- In der NVL COPD 2012[11] werden sie nicht empfohlen
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Antitussiva
- Können bei nicht-produktivem nächtlichem Husten zeitlich befristet versucht werden
- Bei produktivem Husten sind sie nicht indiziert
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Therapieprinzipien, die bei COPD nicht zu empfehlen sind
- Leukotrienantagonisten: Montelucast (Singulair®)
- Theophyllin in höherer Dosierung (über 10 mg/kg Körpergewicht)
- Kombination von ICS mit lang wirksamen ß-2-Agonisten
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HintergrundINFO: Wegen der Nebenwirkungen dosisabhängige Hemmung der körpereigenen Steroidproduktion, Osteoporose und signifikant häufiger Pneumonien sollte die Indikation für ICS streng gestellt werden. Falls lang wirksame Anticholinergika plus lang wirksame ß-Mimetika nicht reichen, sollte ein inhalatives Kortikoid in freier Kombination und zunächst befristet ergänzt werden. Die optimale Dauer ist offen.[12]
COPD-Exazerbation
Äthiologie
- Akute Exazerbationen der COPD können viral oder bakteriell sein,
- die Prävalenz bakterieller Erkrankungen ist deutlich höher als bei der akuten Bronchitis.
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Klinische Alarmsymptome
- Zunahme des Auswurfes
- Zunahme der Dyspnoe
- dunkleres Sputum im Vergleich zu jenem vor der Exazerbation
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HintergrundINFO: Jedes dieser Symptome findet sich auch bei viralen Infekten; je mehr Symptome vorliegen, desto wahrscheinlicher ist eine bakterielle Exazerbation.
Untersuchungen
- CRP
- COPD-Patienten haben im Intervall höhere CRP-Werte bis zu 10 mg/l
- ab dem 2. Krankheitstag bei CRP unter 25 mg/l mit großer Wahrscheinlichkeit viral
- > 50 mg/l wahrscheinlich
- > 100 mg/l nahezu sicher bakteriell
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- Spirometrie
- Sauerstoffsättigung
- Thorax-Röntgen HintergrundINFO "sollte" lt. NVL durchgeführt werden, schwache Empfehlung)
- mikrobiolologische Sputumdiagnostik: nur bei Versagen der antibiotischen Therapie (NVL 2018, S: 23)
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Therapie
ambulante Behandlung
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- Bronchodilatatoren steigern
- orale Steroide 2x25mg Prednisolon / 5 Tage
- zusätzlich Antibiose wenn Sputum vermehrt / Zunahme der Verfärbung:
- Patienten < 60a Amoxicillin
- Patienten 60+ Amoxicillin + Clavulansäure
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HintergrundINFO: Bei Ansprechen auf das AB sinkt der CRP-Wert in 24–48 h auf 50 %, allerdings senken auch Steroide das CRP
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stationäre Behandlung
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- Patienten mit vorbestehendenm Stadium 4 (FEV1 <30%)
- mit schwerer Dyspnoe
- hohem Alter
- rascher Verschlechterung (NVL 2019, S: 24)
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Literatur:
[1] Bachler H., Fischer C.: Leitfaden Allgemenimedizin S: 82
[2] Parkes G et al. Effect on smoking quit rate of telling patients their lung age: the Step2quit randomised controlled trial 2008. BMJ 2008;336:598
[9] Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease
[10] Burgmann M. Pharmakotherapie der stabilen COPD – Stellenwert der einzelnen Therapieoptionen. A&P, Oktober 2013, Nr. 998
[11] https://www.leitlinien.de/mdb/downloads/nvl/copd/archiv/copd-vers1.9-lang.pdf
[12] http://www.arznei-telegramm.de/html/2003_04/0304034_01.html
[13] LF Allgemeinmedizin 2016
erstellt 9-2019 |