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Wie impfen?

von: Christoph Fischer

Wie impfen?[1]

 

  • Die Injektionskanüle sollte trocken sein, insbesondere sollte Impfstoff die Kanüle außen nicht benetzen. Nach Aufziehen des Impfstoffs in die Spritze und dem Entfernen evtl. vorhandener Luft sollte eine neue Kanüle für die Injektion aufgesetzt werden.
  • Vor der Injektion muss die Impfstelle desinfiziert werden. Bei der Injektion sollte die Haut wieder trocken sein. Impfstoffe dürfen nicht mit Desinfektionsmitteln in Kontakt kommen. Durchstechstopfen müssen trocken sein!

 

  • Für intramuskulär zu injizierende Impfstoffe ist die bevorzugte Impfstelle der deltoideus. Solange dieser Muskel nicht ausreichend ausgebildet ist, wird empfohlen, in den M. vastus lateralis (anterolateraler Oberschenkel) zu injizieren. Hier ist die Gefahr einer Verletzung von Nerven oder Gefäßen gering.

 

  • Die Nadellänge sollte bei Säuglingen von < 2 Monaten 15 mm betragen, bei älteren Säuglingen und Kleinkindern 25 mm und bei Jugendlichen und Erwachsenen 25 –50 mm.

 

  • Es ist darauf zu achten, dass die Injektionsstelle am Oberarm nicht zu hoch angesetzt wird, um Verletzungen der Strukturen im Schulterbereich zu vermeiden (z. B. Schleimbeutel, Gelenkkapsel, Sehnen und Muskeln der Rotatorenmanschette).

 

  • Das Ausspritzen von Luft in Fertigspritzen ist nicht erforderlich, da sie im Körper resorbiert wird. Bei anderen Impfstoffen kann die Luft, die beim Aufziehen in der Spritze entstanden ist, vor Aufsetzen der Injektionsnadel entfernt werden.

 

  • Ebenso kann auf eine Aspiration verzichtet werden, da einerseits die empfohlenen Applikationsstellen über keine größeren Gefäße mit Gefahr einer möglichen intravasalen Applikation verfügen und andererseits das Aspirieren per se die Schmerzhaftigkeit für den Impfling erhöht.

 

  • Impfungen können problemlos im Bereich von Tätowierungen verabreicht werden.

 

  • Werden mehrere Impfungen am selben Termin gegeben, soll die schmerzhafteste Impfung zuletzt injiziert werden. (Besonders schmerzhaft können die Injektionen der Pneumokokken- und der MMR-Impfung sein.)

 

  • Durch eine zügige Injektion können Schmerzen bei der intramuskulären Injektion reduziert werden.

 

  • Wenn unter oraler Antikoagulation oder Heparinen in therapeutischer Dosierung geimpft werden muss, sind intramuskuläre Injektionen nach Möglichkeit zu vermeiden.

 

  • Sie sind unter Cumarinen ausdrücklich kontraindiziert ! Subkutan verabreich baren Impfstoffe verwenden!

 

[1] https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen

2018