/Niere & Harnwege /Makrohämaturie Makrohämaturievon: Christoph Fischerhäufige Ursachen der Makrohämaturie
Andere Ursachen für Rotfärbung des Harnes
Wahrscheinlichkeit maligner Ursache
Jede Makro-Hämaturie muss unabhängig vom Alter abgeklärt werden! [1]
Eine Wiederholung des Harnstreifentests zur Kontrolle wird ausdrücklich nicht empfohlen, (im Gegensatz zur Mikrohämaturie) da gerade Malignome die Eigenschaft haben, intermittierend zu bluten. Damit bestünde die Gefahr, sich bei negativer Kontrolle in falscher Sicherheit zu wiegen.3,5 Prozent der Patienten mit Makrohämaturie und Krebsdiagnose waren jünger als 45 Jahre. Die Harnzytologie zeichnet sich durch eine hohe Sensitivität insb. für zystoskopisch nicht erkennbare Blasen-Karzinome z.B. Carcinoma in situ aus. Wenig differenzierte Urotheltumoren werden mit höherer Wahrscheinlichkeit (80–90%) detektiert als hochdifferenzierte (ca. 50%) https://www.amboss.com/de/wissen/Urindiagnostik Eine Innsbrucker Arbeitsgruppe fand 1987 in der Nachsorge von Blasenkarzinomen für die Zytologie eine Sensitivität von 43% und eine Spezifität von 100% (2)
Makrohämaturie unter Antikoagulation
Ist weiterhin keine Ursache fassbar - Abklärung in dieser Reihenfolge:
Häufigkeit Malignome
HintergrundINFO: In DETECT 1 wurde bei 10 Prozent der Patienten mit Makrohämaturie ein Karzinom des Harntrakts festgestellt. Bei 8 Prozent war die Blase betroffen, bei 1 Prozent die Niere, bei 0,7 handelte es sich um ein Übergangszellkarzinom (TCC) und bei 0,3 Prozent um ein Prostatakarzinom. Wenn Nierensono und Urogramm keinen eindeutigen Befund liefern, darf daher auf die Zystoskopie keinesfalls verzichtet werden!
Risikofaktoren für Malignität
Liegen Risikofaktoren für eine maligne Ursache vor, weitere Abklärungsmaßnahmen erwägen:
Literatur: [1] J. Reichle, J. Mundhenk; Mikro- und Makrohämaturie, Pragmatische Diagnostik für den Praxisalltag. Allgemeinarzt online 20.06.2014 https://www.allgemeinarzt-online.de/archiv/a/pragmatische-diagnostik-fuer-den-praxisalltag-1649414 (2) D. Mack, K. Scheiber, H.Rauschmeie, L.Hamberger, G.Jakse: Der Wert von Mikrohämaturie, Harnzytologie, TPA und Neopterin in der Nachsorge von Blasentumorpatienten.Urol Int 1987;42:363–367 (DOI:10.1159/000281994) DEGAM S1-Handlungsempfehlung Nicht-sichtbare Hämaturie
erstellt 9/2018 |
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