/Infekte in der AM /Myokarditis MyokarditisSuchbegriffe: Myokarditis, Herzmuskelentzündung, Herzinsuffizienz, dilatative Myokardiopathie, Kardio-MRT, Herzmuskelbiopsie
Wie oft sieht ein Hausarzt heute eine Myokarditis?
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- alle 420 Jahre eine rheumatische Myokarditis nach einer Streptokokken-Angina
- alle 100 Jahre eine Lyme-Karditis
- alle 10 Jahre eine Virus-Myokarditis
- alle 14 Tage eine Begleitmyokarditis 1-2 Wochen nach einem viralen Infekt (bei 1-5% der Infekte, die Begleitmyokarditis verläuft fast immer klinisch stumm und heilt meist spontan ab)
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Hintergrund-INFO: 1950 erkrankten in einem US-militärischen Ausbildungslager in den Rocky Mountains 3% aller Soldaten nach einer Streptokokken-Angina an akutem rheumatischem Fieber (ARF) mit Autoimmun-Myokarditis, das wären in einer durchschnittlichen Hausarztpraxis jedes Jahr 2-3 Fälle gewesen! Seit 1980 ist das ARF nahezu ausgestorben.
Eine bakterielle Myokarditis ist bei immunkompetenten Patienten sehr selten.
Äthiologie Begleitmyokarditis
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- in 60% geht den Herzbeschwerden ein banaler Virusinfekt mit Symptomen der oberen Atemwege oder Magendarmbeschwerden 1-2 Wochen voraus.
- Erkrankungsgipfel: Kinder und Jugendliche, kann aber in jedem Alter auftreten
- Häufigkeit: nach 1-5% aller Virusinfekte
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Symptome Myokarditis
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- Brustschmerzen, oft nicht von instabiler Angina pektoris zu unterscheiden
- Herzrhytmusstörungen
- Kurzatmigkeit
- Synkopen (besonders schlechte Prognose)
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Basisdiagnostik Bei Verdacht auf symptomatische Begleitmyokarditis oder Virusmyokarditis
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- EKG (Blockbilder?),
- CK, Troponin, proBNP, CRP
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wenn alle Parameter unauffällig |
körperliche Schonung + kurzfristige Kontrolle |
wenn 1 Parameter auffällig |
Herzecho |
wenn ≥ 1 Parameter auffällig |
Coronar-CT oder Coronar-AG |
wenn Klappenfehler und KHK ausgeschlossen |
Myokardbiopsie |
Herzmuskelentzündungen (Myokarditiden) werden am häufigsten viral ausgelöst, aber auch autoimmunologische Prozesse können die Ursache sein:
- diverse Medikamenten, auch Antibiotika können eine autoimmunologische Myokarditis auslösen
- relativ häufig Neuroleptika z.B. 1 von 500 unter Clozapin
- In Einzelfällen wurde Myokarditis nach Impfungen (diTePer) beschrieben
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Toxische Myokarditis / Kardiomyopathie
- am häufigsten Alkohol: 40-60% aller idiopathischen Kardiomyopathien, Erkrankungsgipfel 25. – 55. Lj.
- Chemotherapie z.B. Mamma-Ca. unter Trastuzumab + Anthrazykline bei 27% der behandelten Frauen, Manifestation aus heiterem Himmel bis zu 40 Jahre nach Tumortherapie!
- 50% der Patientinnen mit Strahlentherapie bei Brustkrebs
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Literatur:
Myokarditis
erstellt 2018
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