/psychiatrisch - neurologische Erkrankungen /Cluster-Kopfschmerz Therapie Cluster-Kopfschmerz Therapievon: Christoph FischerHäufigkeit Cluster-Kopfschmerz
Behandlung einer akuten Kopfschmerzattacke
Sauerstoff über Gesichtsmaske (7–15 l/min über 15–20 min) ist bei 60–70 % der Clusterpatienten wirksam. Lidocain hilft nur einem Teil der Patienten und auch nicht immer. Trotzdem sollte jeder Patient mit Clusterkopfschmerzen einmal im Leben diese Therapien ausprobiert haben, da bei Wirksamkeit insbesondere bei hoher Zahl der täglichen Attacken systemische Nebenwirkungen vermieden werden könnten[2] Sumatriptan (6 mg s. c. oder nadelfrei) und Zolmitriptan (5–10 mg nasal) sind die Substanzen mit der besten Wirksamkeit in der akuten Clusterkopfschmerzattacke. orale Triptane sind nur bei langen Attacken sinnvoll. [3]
Prophylaxe
HintergrundINFO: Verapamil: Bei etwa zwei Dritteln der Patienten wird eine Verbesserung des Clusterkopfschmerz um 75% beobachtet. Es kann vorkommen, dass Verapamil in einer aktiven Clusterepisode nicht wirksam ist, obwohl es in der vorangegangenen Episode noch wirksam war. Dennoch ist es möglich, dass Verapamil nach einer gewissen Pause wiederum Wirksamkeit zeigt.[4] Prednisolon wird als überbrückende Therapie bei langsamem Wirkungseintritt von Verapamil eingesetzt, bei Bedarf können auch höhere Dosen versucht werden. „Lithium kann bei episodischem Clusterkopfschmerz eingesetzt werden, wirkt sich insbesondere bei chronischen Clusterkopfschmerz-Patienten positiv aus.
Topamirat hat eine schwache Evidenz, es gibt es nur einzelne Fallberichte und offene Studien [3] S:9 Lithium und Topamirat: insbesondere die Therapie des chronischen Clusterkopfschmerzes ist schwierig und benötigt häufig auch Kombinationen von beiden[6]. In diesem Fall ist meist eine Überweisung zueiner spezialisierten Kopfschmerzambulanz nötig. Galcanezumab bei episodischem Clusterkopfschmerz?Faktenbox
HintergrundINFO: Die FDA hat Anfang Juni 2019 die Indikation des ursprünglich zur Migräneprophylaxe entwickelten CGRP-Antikörpers erweitert. Die Zulassung erfolgte auf Grund einer Phase-3 Studie über 2 Monate mit 49 Patienten in der Verum-Gruppe. Nebenwirkungen wurden noch 4 Monate nach der Exposition in Galcanezumab- und Placebogruppe nacherfasst. Die Dosierung ist mit 300 mg deutlich höher als in der Migräneprophylaxe. Das Arzneimittel muss aufgrund der langen Halbwertszeit nur einmal pro Monat subkutan gespritzt werden. Es kann von den Patienten nach einer Instruktion durch das Fachpersonal selbst verabreicht werden. Der Hersteller rechnet mit der Zulassung für Europa Anfang 2020. Erfahrungen aus der Anwendung als Migränemittel
Wirksamkeit:
Nebenwirkungen:
HintergrundINFO Kardiovaskuläre Risiken: Die Hemmung der vasodilatatorischen Effekte von CGRP könnte theoretisch bei Patienten mit bekannten oder latenten kardiovaskulären Erkrankungen die Rate ischämischer Ereignisse erhöhen oder eine Gewebeschädigung nach einem Gefäßverschluss verstärken. Aufgrund der Ausschlusskriterien haben nur 13 Patienten mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen an klinischen Studien teilgenommen, von denen lediglich 5 Patienten 70 mg oder 140 mg Erenumab erhalten haben.2 Zwei Patienten sterben in der offenen Verlängerungsphase der Studien, beide werden von der FDA als kardiovaskulär-bedingte plötzliche Todesfälle eingeordnet und betreffen eher jüngere Männer (54 und 43 Jahre). Es liegen allerdings jeweils auch andere plausible Todesursachen vor. Insgesamt soll die Rate vaskulärer Ereignisse in den Studien die für Migränepatienten zu erwartende Häufigkeit nicht übersteigen.[9] Fazit
HintergrundINFO:
Literatur: [1] http://www.cluster-kopfschmerz.com/ [2] May A. Cluster headache: pathogenesis, diagnosis, and management. Lancet 2005; 366: 843–855 [3] https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-036l_S1_Clusterkopfschmerz_trigeminoautonome_Kopfschmerzen_2015-06.pdf [4] https://www.clusterkopf.de/content/clusterkopfschmerzen/therapiemoeglichkeiten/ [6] May A, Leone M, Afra J et al. EFNS guidelines on the treatment of cluster headache and other trigeminalautonomic cephalalgias. Eur J Neurol 2006; 13: 1066–1077 [7] https://clinicaltrials.gov/ct2/show/results/NCT02397473?term=Galcanezumab&draw=2&view=results [8] Wir finden nur zu Erenumab Angaben: https://www.arznei-telegramm.de/html/2018_11/1811091_03.html [9] FDA: Summary Review Erenumab, Mai 2018; http://www.a-turl.de/?k=allu [10] Auch in den Migräne-Studien mit Galcanezumab war nicht sichergestellt, dass tatsächlich keine anderen Therapieoptionen mehr bestanden a-t 06/2019 [11] G-BA: Tragende Gründe, 2. Mai 2019; http://www.a-turl.de/?k=ilsl
erstellt 12-2019 |
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