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IgM und IgG Antikörper Interpretation

von: Christoph Fischer

Serodiagnostik, Antikörpernachweis

  • borrelienspezifische IgM-Antikörper finden sich ab der 3. Woche und
  • IgG-Antikörper ab der 6. Woche nach der Infektion
  • bei früher antibiotischer Behandlung kann eine Antikörperproduktion ausbleiben

positive Befund  IgM- und/oder IgG-Antikörper allein weisen keine Erkrankung mit Borrelia burgdorferi nach, weil

  • die meisten Infektionen mit Borrelia burgdorferi nicht zu Krankheitssymptomen führen(1)
  • Borrelieninfektionen mit asymptomatischer Serokonversion vorkommen
  • über Jahre anhaltende erhöhte IgG- und IgM-Antikörpertiter im Serum nach ausreichend behandelter Borreliose bei gesunden Personen keine Seltenheit darstellen

Fazit:

  • Ein positiver Antikörpernachweis ist nicht beweisend für eine klinisch bestehende Lyme-Borreliose.
  • Ein negativer Antikörpernachweis schließt bei längerer Krankheitsdauer beim immungesunden Patienten eine Lyme-Borreliose weitestgehend aus.
  • Ein isoliert positiver IgM-Nachweis spricht gegen eine Spätmanifestation der Lyme-Borreliose.

Empfehlung

 

Immunität durch IgG-Antikörper?

  • Ein dauerhafter Immunschutz nach Wildinfektion bei Menschen besteht nicht
  • Reinfektionen kommen daher vor

 

 

Literatur:

S2k LL Kutane Borreliose

S3 LL Neuroborreliose

(1) Lyme-Borreliose RKI-Ratgeber

  

erstellt 8-2019