/Niere & Harnwege /Mikrohämaturie Mikrohämaturievon: Christoph FischerDefinition der Mikrohämaturie
Ursachen der Mikrohämaturie
HintergrundINFO: Eine nicht-sichtbare Hämaturie kann der erste Hinweis auf ein Malignom im Harntrakt oder auf eine Glomerulopathie sein. Ein Screening auf Mikrohämaturie führt jedoch unweigerlich zu einer großen Anzahl von falsch-positiven Befunden, weil bereits die „physiologische Hämaturie“ mit 10 Erytrozyten/μl über der bei den Harnstreifentests festgelegten Nachweisgrenze von 5 Erytrozyten/μl liegt. Die mikroskopische Urinuntersuchung stellt keine Alternative oder Ergänzung zum Harnstreifentest dar. Bislang gibt es keine Hinweise auf eine Überlegenheit eines Harnstreifen-Screenings gegenüber einem Verzicht auf ein derartiges Screening. Daher wird für die Hausarztpraxis ein abgestuftes und am Alter der Untersuchten orientiertes Vorgehen empfohlen, um Patienten vor zu viel und vor falscher Medizin zu schützen. Nach dem Ausschluss von ernsten Erkrankungen erfolgt ein abwartendes Offenhalten, welches um ein kleines, jährliches Untersuchungsprogramm ergänzt wird.[1] Nicht sichtbare Hämaturien rechtfertigen nur im höheren Alter und/oder bei zusätzlichen Risikofaktoren eine abgestufte, standardisierte Diagnostik:
DEGAM S-1 HandlungsanleitungDiagnostik bei einem erstmaligen positiven Befund
Wenn Test-Wiederholung nach 2 oder 4 Wochen positiv
Diagnostik bei bereits bekannter abgeklärter Mikrohämaturie
Literaturverzeichnis Rosenkranz, A. R. (2001): Hypertonie und chronische Niereninsuffizienz. In: Acta Med Austriaca 28 (3), S. 66–69. DOI: 10.1046/j.1563-2571.2001.01015.x.
[1] https://www.online-zfa.de/archiv/ausgabe/artikel/zfa-2-2014/48377-103238-zfa20140058-0060-nicht-sichtbare-haematurie-weniger-ist-mehr/ erstellt: 9-2018 |
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