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Aufdosierung

von: Christoph Fischer

 

  • Bei Antidepressiva (ausgenommen SSRI) soll die Aufdosierung ab dem 2. Behandlungstag beginnen
  • Grundsatz: so kurz wie möglich, so rasch wie verträglich.
  • Da in der Aufdosierungsphase noch keine zuverlässige Wirksamkeit besteht,
  • ist die Aufdosierung verlorene Zeit für die Behandlung

keine Aufdosierung bei SSRI

  • SSRI können / dürfen nicht aufdosiert werden,
  • sie haben keine Dosis-Wirkungs-Beziehung!
  • Das bedeutet eine höhere Dosierung wirkt nicht besser,
  • abwer das Risiko für UAW steigt stark! (Bschor 190)

Die Stoppuhr läuft!

  • Sobald die Standarddosis erreicht ist beginnt die Phase der Wirklatenz,
  • diese beträgt 3-4 Wochen, bei älteren Menschen kann sie 6 Wochen betragen.
  • Legen Sie mit dem Patienten fest ob sie 3 – 4 oder 6 Wochen warten wollen,
  • am Ende der Wirklatenz steht der Entscheidungstag!

 

Zwischenkontrollen

  • Es geht in der Latenzzeit nicht um die Frage ob das Antidepressivum hilft!!!
  • Es soll 1 x in der Woche geprüft werden:
  • ob sich die Depression zwischenzeitlich verschlechtert hat
  • ob Suizidgedanken bestehen
  • ob die Nebenwirkungen unerträglich sind, aber...
  • es lohnt sich oft durchzuhalten, Übelkeit und Schwindel vergehen meist nach ein paar Tagen!

Der Entscheidungstag ist da!

  • Am Entscheidungstag sollte bewertet werden ob der Patient auf das Medikament angesprochen hat
  • „Angsprochen“ bedeutet nicht, dass alle depressiven Symptome verschwunden sein müssen,
  • das kann auch bedeuten, dass sich zumindest einige Symptome deutlich abgemindert haben
  • Solche Einschätzungen sind mitunter schwierig, deshalb wurde vor Behandlungsbeginn
  • Das Beck-Depressions-Inventar erhoben – wiederholen Sie den Test jetzt! (Bschor 181-4)

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