/Internistische Erkrankungen /Vorhofflimmern

Vorhofflimmern

von: Christoph Fischer

Suchbegriffe: Vorhofflimmern, Tachyarrhythmie, Herzinsuffizienz, Kardioversion, Amiodaron, Sedacoron, Frequenzkontrolle, Rhythmuskontrolle,

 

Häufigkeit: die Inzidenz steigt mit zunehmendem Alter

Alle Erwachsenen

0,4 – 0,7%

60+

2%

75+

8 – 10%

80+

5 – 15%[1]

HintergrundINFO: Da VHF eine Erkrankung des höheren Lebensalters ist, könnte sich die Zahl der betroffenen Patienten in den kommenden 30 Jahren verdoppeln. Nur wenige Patienten mit VHF - meist unter 65 - leiden an „Lone Atrial Fibrillation“ (VHF ohne strukturelles Herzleiden). Die meisten leiden an Herzerkrankungen oder weisen vaskuläre Risikofaktoren auf. [2]

 

Begleiterkrankungen bei VHF

Herzinsuffizienz

35%

Herzklappenerkrankungen

30%

Hypertonie

20 – 30%

KHK

>20%

Diabetes

20%

COPD

10 – 15%

Niereninsuffizienz

10 – 15%[3]

Risiken

  • Das Schlaganfallrisiko ist gegenüber gleichaltrigen Patienten mit SR 2–7-fach erhöht,
  • müssen deutlich öfter im Krankenhaus behandelt werden
  • sie haben  eine reduzierte Lebensqualität 
  • die Gesamt-Mortalität ist etwa doppelt so hoch.

 

Symptome

  • Zahlreiche Patientenbemerken insbesondere permanentes VHF selbst nicht
  • Patienten mit intermittierendem VHF schildern
  • Dyspnoe,   
  • Palpitationen,   
  • Schwindel/Synkopen,   
  • thorakalen Beschwerden
  • TIA

HintergrundINFO: Vorhofflimmern  und Herzinsuffizienz  sind häufige Herzerkrankungen und  beeinflussen sich gegenseitig. Herzinsuffizienz ist durch Überdehnung der Vorhöfe einen Auslöser für Vorhofflimmern, jeder fünfte Patient mit Herzinsuffizienz hat Vorhofflimmern.

Vorhofflimmern mit einem normal schnellen Puls zwischen 60 und 90 verringert die Leistungsfähigkeit etwa um 1/5, damit können die meisten Patienten gut leben, geht das Vorhofflimmern jedoch mit einem sehr schnellen Puls einher kann dies akutes Herzversagen verursachen.

Screening

EKG-Screeing auf Vorhofflimmern ist der Pulskontrolle beim Blutdruckmessen nicht überlegen

Definition

  • Paroxysmales VHF Dauer bis zu 7 Tage, endet meist von allein innerhalb von 48 Stunden
  • Persistierendes VHF Dauer > 7 Tage oder wenn es aktiv beendet wurde
  • Permanentes VHF wenn VHF durch Patienten und Arzt akzeptiert wird

Maßnahmen bei erstmalig aufgetretenen VHF

Frequenzkontrolle versus Rhytmuskontrolle

Frequenzkontrolle

Rhytmuskontrolle

Vitamin K-Antagonisten (VKA) oder DOAK?

Vorgehen bei Blutungen unter DOAK

Was Sie immer schon... über die Gerinnungskaskade wissen wollten:-)

Bridging

Sind NMH das Ei des Kolumbus?

 

 

Literatur:

[1] Soweit hier nicht anders angegeben sind alle Empfehlungen und Literaturangaben entnommen aus:https://www.akdae.de/Arzneimitteltherapie/LF/PDF/OAKVHF.pdf

[2]  https://www.online-zfa.de/fileadmin/user_upload/Heftarchiv/ZFA/article/2011/05/3B9AFF57-C657-4661-A611-3569A719F8C7/3B9AFF57C6574661A6113569A719F8C7_ebm-vorhofflimmern_1_original.pdf

[3] ebenda

estellt 10-2019