/Hauterkrankungen /Psoriasis

Psoriasis

von: Christoph Fischer

Prävalenz

2% der Erwachsenen[1]

 

Typ 1

  • Häufigkeit 40%
  • Erkrankungsalter 20-40-Jährige
  • familiär gehäuft, Assoziation zu HLA-Cw6, HLA –DR7, HLA-B17, HLA-B57

 

Typ 2

  • Häufigkeit 60%
  • Erkrankungsalter 50-70-Jährige
  • keine familiäre Häufung, Assoziation zu HLA-Merkmalen gering

 

klinische Diagnosestellung

Familienanamnese + klinisches Bild:

 

Verteilungsmuster

  • Typische Prädilektionsstellen behaarter Kopf,
  • Streckseiten von Ellenbogen, Knien
  • Sakralregion mit Befall der Analfalte (Psoriasis vulgaris)
  • Bei Kindern häufig auch im Gesicht
  • in Kratzspuren können sich perlschnuratige Plaques bilden

 

Läsionen

  • scharf begrenzte erythrosquamöse Plaques,
  • diese können konfluieren
  • Läsionen sind mit silbrigen Schuppen bedeckt
  • 2/3 klagen über Juckreiz

HintergrundINFO klinische Diagnose

Schuppen werden von gealterten Hautzellen gebildet und weisen eine talgartige Konsistenz auf, die an Kerzenwachs erinnert.

das letzte Häutchen“: nach deren Abkratzen liegt eine dünne Schicht der Epidermis frei.

blutiger Tau“: Wird dieses angekratzt, so resultiert eine punktförmige Blutung, „sog. Auspitzphänomen“

 

Sonderformen

Psoriasis guttata

  • akut eruptiv verlaufend,
  • sehr kleine Läsionen

 

Psoriasis pustulosa

  • zusätzlich zu den Plaques Pusteln
  • meist auf Hand- und Fußinnenflächen beschränkt (Pustolosis palmoplantaris)
  • seltener generalisiert

 

Psoriasis intertriginosa

  • Herde in den intertriginösen Körperregionen
  • Achseln
  • Leisten
  • Submammär

 

Nagelpsoriasis

  • Tritt bei 30% aller Psoriasisfälle auf
  • punktförmigen Nageldefekte (Tüpfelnägeln),
  • weißlichen Veränderungen (Leukonychie)
  • Dystrophie der Nagelplatte

 

 

Psoriasis-Arthropathie

 

  • Meist oligoartikulär[2]
  • Im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis Gelenke asymmetrisch befallen
  • Im Gegensatz zur Arthrose keine Anlaufbeschwerden sondern Dauerschmerz und einen typischen Nachtschmerz, oft verbunden mit nächtlichen Aufwachphasen.
  • Sehnenansätze können schmerzhaft und geschwollen sein (z.B. Achillessehne)[3]
  • !!!Gelenksbefall zeitlich vor der Psoriasis möglich!!!

HintergundINFO Psoriasis-Arthropathie ohne Schuppenflechte

Bei etwa 80 bis 90 % der Menschen tritt Psoriasis Arthritis als Folge einer Schuppenflechte auf – oft erst viele Jahre danach. Die Gelenke können sich aber auch entzünden, bevor oder ohne dass Hautveränderungen sichtbar werden.

Es gibt keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Stärke einer Schuppenflechte und der Stärke einer Psoriasis Arthritis. So haben manche Menschen eine ausgeprägte Schuppenflechte der Haut, aber keine Probleme mit den Gelenken. Andere Menschen haben eine Psoriasis Arthritis, aber keine oder kaum Hautveränderungen.[4]

 

Apparative Diagnostik

Im Zweifelsfall Probebiopsie der Haut

  • Histopathologisch Verdickung der Epidermis
  • Stratum granulosum fehlt oder ist deutlich verschmälert
  • Keratinozyten bleiben unreif
  • Epithelschicht von CD8+ und CD4+ T-Zellen infiltriert.

 

Therapie beim Hausarzt

 

Therapie beim Spezialisten

  • selektive Ultraviolettphototherapie (SUP),
  • Schmalspektrum-Ultraviolett-Therapie,
  • Balneo-Phototherapie sowie Photochemotherapie (PUVA)
  • Systemische Therapie bei Therapieresistenz: Ciclosporin, Retinoide und Methotrexat.

 

Literatur:

[1] Soweit in diesem Kapitel nicht anders angegeben aus: https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/psoriasis-schuppenflechte

[2] Puja PARVIN, Effektive und frühzeitige Diagnosestellung der Psoriasisarthritis durch Sensibilisierung und Schulung des Dermatologen beziehungsweise Allgemeinmediziners. Diplomarbeit MUI-Graz (nicht datiert)

[3] https://orthinform.de/lexikon/psoriasisarthritis

 

[4] https://www.gesundheitsinformation.de/schuppenflechte-mit-gelenkentzuendung-psoriasis-arthritis.html

erstellt 27.07.2021 cf