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Rückfallrate Antidepressiva versus kognitive Verhaltenstherapie

von: Christoph Fischer

Rebound

„Die Befürchtung, dass Antidepressiva, wenn man sie eines Tages nicht mehr nehmen möchte, einen Rückfall auslösen könnten, ist besorgniserregend. In der Konsequenz würde das bedeuten, dass die Besserung einer aktuellen Depression damit erkauft wird, dass zu einem späteren Zeitpunkt, wenn man das Medikament eines Tages absetzt, eine womöglich noch stärkere Depression zurückkehrt. Patienten müssen also doppelt genau überlegen, ob sie wirklich ein Antidepressivum nehmen wollen.“ (Bschor 118)

 „Prevention of relapse following cognitive therapy vs. medications in moderate to severe depression“

Die Studie von Hollon et al.

  • durch das Los wurden 180 mittelschwer und schwer depressive Patienten
  • entweder mit kognitiver Verhaltenstherapie,
  • mit einem Antidepressivum
  • oder mit Placebo über 16 Wochen behandelt.
  • Nach 1 und 2 Jahren würde die Rückfallrate erhoben:

Rückfallrate

 

kognitive Verhaltenstherapie

Antidepressivum

Placebo

Nach 12 Monaten

30,8%

47,2%

76,2%

Nach 24 Monaten

25%

50%

33%

HintergundINFO: das Resultat ist noch kein endgültiger Beweis, aber die beste derzeit verfügbare Evidenz, daher werden die Feststellungen im nächsten Kapitel (Frühberentung) im Konjunktiv getroffen.[1]

nächstes Kapitel Anstieg der Frühberentung

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Literatur:

[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15809409